Hof A

Zu dieser Stelle gehörten 1 ½ Hufen, für die 2 Mark Pacht zu zahlen waren. Als älteste Stelleninhaber sind die KOHLHASE genannt. 1444/1465 nennen die Register nur Colhaze. 1477 wird Albert Colhaze genannt, dann 1481/1484 seine Witwe. Zwischen 1488 und 1571 sind dann OLDENBURG im Besitz der Stelle. Namentlich genannt wird zuerst Hans (*um 1490), der 1525/1553 auf der Stelle ist. Bei einer Zeugeneinvernahme im Jahre 1529 gibt er sein Alter mit etwa 40 Jahren an. Lutke folgt 1566, danach 1570/1571 Hans. 1598 ist die Stelle nicht mehr genannt. Vermutlich war sie bereits zum Hof gelegt und der Besitzer wohl auf die spätere Dehnsche Büdnerei umgesetzt.

Hof B

Diese Stelle umfasste eine Hufe, die 3 Mark Pacht gab. 1444 bis 1490 war sie im Besitz der BECKMANN. Marquardt Bekeman wird 1465 namentlich genannt. 1525/1534 ist Hans JORDENS Besitzer, dann 1537/1544 Jochim HAGEN. Von 1546 bis 1571 folgt Hans PHASKE. 1598 ist die Stelle nicht mehr genannt und vermutlich bereits zum Hof Lenschow gelegt.

Hof C

Zu dieser Stelle gehörte eine Hufe, die 2 ½ Mark Pacht gab. 1444 war sie im Besitz einer Witwe BLÜCHER, vielleicht die Witwe des 1444 bezeugten Vogts Ludeke von Blücher. 1465 heißt der Stelleninhaber DOYS. Es folgen 1477 Werneke GROTE, 1481 Clawes TYMCKE. 1484/1490 wird ein Stelleninhaber nicht genannt. Dann ist der Hof im Besitz der Familie FASCH. Genannt sind 1525/1545 Reimer Pasche und 1546/1571 Jochym Phaske. Als Detlof Farschen von Lenschow 1594 den Hof I in Teutendorf kauft, kommt auch seine Lenschower Stelle noch vor 1598 zum Hof Lenschow.

Um 1600 gab es so in Lenschow keine Bauernstelle mehr. 1612 heißt es denn auch: "3 zum Hoff gelegte wüste Erben". Neben dem Vorwerk war seit dem 17. Jahrhundert allein die Dehnsche Büdnerei (> Hof V) an der Wakenitz übriggeblieben.

Der Hof Lenschow teilte nach seinem Übergang auf das Domkapitel das Schicksal von Hof Wahrsow, dessen Vorwerk er nun war. So ging er 1598 mit Hof Wahrsow für 1000 Mark an den Senior des Domkapitels, Hermann SOLTAU. 1648 war Gregorius LÜTZOW Besitzer (> weiter, siehe bei Hof Wahrsow). Nach Lenschow dienten die Lüdersdorfer und Duvennester Hauswirte und Kätner zum Teil.

Die "Herzogliche Meyerey Lenschow" wurde 1802 von F. C. von Benoit vermessen und eingeteilt, Die Regulierung erfolgte 1808. Als dann der Hof Wahrsow aus der Dorfmitte von Wahrsow verlegt wurde, musste der nun beträchtlich weiter entfernt liegende Nebenhof in Lenschow durch einen Verwalter/Vogt besetzt werden. Das war unbequem und langsam verlor Lenschow für den Hof Wahrsow seine Bedeutung. Dennoch dauerte dieser Zustand über 100 Jahre. Erst am 14.02.1923 wurde die Abtrennung und Aufteilung von Lenschow vollzogen. Lenschow wurde wieder "Dorf". Man richtete zunächst vier Erbpachtstellen ein. Dann wurde die als "Abbau zu Lenschow" bestehende Dähnsche Büdnerei beträchtlich vergrößert und ebenfalls in eine Erbpachtstelle umgewandelt. Was das Domanium behielt, nahmen Büdner und Einlieger von Duvennest und Herrnburg in Pacht. Von Bestand blieb allein die staatliche Forst, die eine kleine Fläche von 2 bis 3 Hektar zur Aufforstung hinzuerhielt.

Die DDR-Zeit überdauerte Lenschow dann nicht. Seine exponierte Lage unmittelbar an der deutsch-deutschen Grenze wurde ihm zum Verhängnis. Um 1975 wurde das Dorf durch Freizug und Abriss vernichtet, was blieb ist eine Wüstung des 20. Jahrhunderts. Ein Wiederaufbau des Dorfes ist ausgeschlossen, da die Dorfstätte - wie Bardowiek, Neuhof und Lankow - nach Bundesrecht im Außenbereich liegt, der nicht zersiedelt werden darf. In der Nähe der Dorfstätte befinden sich die zu einem Hotel ("Waldhotel Schattin") umgewandelten Kasernenbauten der "Grenztruppen der DDR".


Flurkarte
1. Lenschower Hof, 2. Born Sahl, 3. de Hoppenhoff, 4. Huskoppel, 5. Pierbrauk, 6. Botenhorst, 7. Blancken Sahl, 8. Botenhorster Moor, 9. de Torfweg, 10. Rudel Dannen, 11. Sann', 12. im Quart, 13. de witt Barg, 14. vor dem Quart, 15. Weiße Berg, 16. vor dem Herrnburger Felde, 17. Ossenkoppel, 18. Brambarg, 19. Scheperbarg, 20. Krüzweg, Schapdrifft (der alte Weg von Schattin nach Lübeck), 21. Pfahlwiese, 22. Hof Rahde, 23. Dehner Rahde Moor, 24. Grot Wisch, 25. Lenschower Brücke, 26. Schattiner Kirchweg, 27. Dehnsche Büdnerei, 28. Kolkwisch und Dehnen-Steds-Wiese, 29. Fetthürn, 30. de Kamer, 31. Scheiben Bargs Wisch, 32. Reiherstieg, 33. die Springbäk