Erbpachthof V / Büdnerei Nr. 1
Krugstelle

Diese Stelle entstand Ende des 16. Jahrhunderts als Katenstelle, als die drei Bauernstellen im Ort zum Hof gelegt wurden. Vermutlich wechselten die Besitzer der Hofstelle A hierher. Der Katen lag als Abbau an der Wakenitz. Nach der Regulierung wurde er zur Büdnerei, ehe er 1923 durch Zulegung weiterer Ackerflächen auf 22 Hektar vergrößert wurde und nun als Hof V erscheint. Die alten Hofgebäude brannten am 10.08.1925 durch Blitzschlag ab.

1588 bis nach 1605 ist Lütke OLDENBURG Kätner auf der Stelle. Seinem Rufnamen nach kann er aus der gelegten Stelle A stammen und war dann am ehesten ein Sohn von Hans Oldenburg. Von ihm kennen wir seine Hausmarke, einen Krähenfuß:




1620/1621 folgt Thomas RUMP. Dann haben die BARGHAHN (BERGHAHN) den Katen. Hinrich (†1667) ist 1639/1667 genannt. Seine Frau heißt Margarethe (*1610 †1688). Der Sohn Erdmann (*1648 †1684) ist 1669 Schneider "in dem Katen bei der großen Horst wohnend". Er heiratet im selben Jahr Maria Meyer aus Tüschenbeck. Jochim RUMOHR (*1659) aus Groß Mist Nr. 2 wird 1684 durch Heirat der Witwe Jahrenwohner bis 1697. Dann heiratet die Anerbin Margreta Berghahn (*1673 †1739) in erster Ehe den Schneider Christoffer BOY (*1668 †1700) aus Rabensdorf I und als dieser schon kurze Zeit später stirbt 1701 in zweiter Ehe den Schneider Hinrich DEHN (*1678 †1733) aus Klein Parin im Kirchspiel Rensefeld. Er kauft den Katen 1712 von den Berghahnschen Kindern. Die Dähn bleiben bis zum Absterben im Mannesstamm auf der Stelle, dann folgte die weibliche Linie (ECKLEBE/LICHT). Hinrich Dehn gab nach dem Hebungsregister von 1702 für seinen Katen 2 Rtlr. Dienstgeld auf Michaelis und 16ß Monatsgeld jährlich. Der Sohn Clas Hinrich (*1705 †1771) ist wie der Vater Schneider von Beruf und Krugwirt. 1730 vermählt er sich mit Abel Sophie Cors (†1763), Tochter des Küsters Behrend Cors in Herrnburg. Anerbe ist Joachim Albrecht Martin (*1741 †1796), auch er Schneider und Krüger. Er heiratet 1767 Anna Catharina Sophia Rehbein (*1742 †1813), Tochter des Bauernvogts Franz Cort Rehbein in Grönau. Sein Bruder Johann Peter Hector (*1744) wird Büdner in Palingen Nr. 2. Es folgt der Kätner und Zolleinnehmer Franz Curdt Dehn (*1783 †1848). Er heiratete in erster Ehe im Dom zu Ratzeburg Arnoldine Catharina Sophia Fermor (*1790 ††1813), Tochter des Kammerbiten Fermor in Ratzeburg, die am 11.11.1813 erschossen wurde. Carolina Catharina Dorothea Rehbein (*Mustin 1794 †1847), Tochter des Bauernvogts Franz Peter Rehbein in Grönau, wurde 1815 Dehns zweite Frau. Dann kam Ernst Conrad Heinrich (*1818 †1856), der sich 1849 mit Catharina Maria Christina Schreep (*1822 †1907), Tochter des Tischlermeisters Hans Heinrich Schreep aus Grönau, verheiratete. Johann Joachim Christian VICK (*Rögnitz 1819 †1901), Sohn des Holländers Christian Vick aus Badow, heiratete 1859 die Witwe und wurde Jahrenwohner bis 1881.

1881 freite Johann Heinrich Ernst Dähn (*1857 †1910) in Schlagsdorf Luise Catharina Maria Hansemann (*1856 †1944) aus der Utechter Schmiede und trat sein Erbe an. Dähn betrieb intensiv Imkerei. Aus seiner Ehe stammen der Korbmacher Fritz Johann Heinrich Emil (*1884 †1980, ∞ 1914 Maria Caroline Wilhelmine Magdalena Kohlhase *1896 aus Wahrsow I), Caroline Marie Catharine Alma (*1890 †1973, ∞ 1915 Fritz Kohlhase, Schulze in Wahrsow I) und der Anerbe Johann Ludwig Ernst (*1882 †1965). Er heiratete 1914 Maria Elisabeth Wilhelmine Clara Schütt (*1890 †1969), Tochter des Arbeitsmannes Johannes Joachim Heinrich Schütt in Wahrsow. Als seine Büdnerei nach der Aufteilung des Hofes Lenschow durch Hinzulegung von Ackerland auf 22 Hektar vergrößert wird, wird er wieder Kätner. Die beiden Söhne Ernst Hans Heinrich (*1921 ††1943) und Ewald Fritz Heinrich (*1927 ††1944) wurden Opfer des Zweiten Weltkrieges, so fiel die Stelle an deren Schwester Maria Wilhelmine Luise Lotte (*1915 †2002), die sich 1939 mit Otto Gustav Paul ECKLEBE (*1913 †† 1943) aus Schattin verheiratete, der im Zweiten Weltkrieg fiel. Aus dieser Ehe stammt die Tochter Dr. Ute LICHT (*1942). In zweiter Ehe heiratete sie 1953 den Landwirt Hans Heinrich Friedrich Wilhelm Schaeper (*1901 †1991) aus Thandorf. Bei der Legung des Dorfes verblieb das Land der Familie und wurde an das VEG Schattin verpachtet.